Man zieht ja so einiges ins Kalkül, das auf einer Fahrt kaputt gehen kann.
Es ist auch klar, dass man nicht für jeden Schaden das passende Ersatzteil an Bord hat.
Genug Werkzeug sollte aber mitgeführt werden, um Hand anlegen zu können.
Auf der Autobahn A2 kurz vor Rehren passierte es und ein stechender Benzingeruch machte sich gefolgt von einem unrunden Motorlauf breit.
Sind wir das?
Klar, so extrem und der Motor ruckelt immer mehr. Irgendwas ist im Argen..
Ein Schild "500m Rastplatz" kommt gerade recht und wir rollen aus.
tropf tropf tropf... Benzinspur auf dem Asphalt. Fehlersuche....
Zündung an und die Pierburg Benzinpumpe drückt mit einem halben Bar Druck einen fetten Strahl Benzin aus der Seitenwand des Weber Vergasers. Was ist das denn? Wie geht das? Warum?
Das Ganze an einer Stelle, die natürlich nicht einzusehen ist.
Der linke Vergaser muss ausgebaut werden... hört sich einfach an, ist aber nur mit Mühe zu bewerkstelligen, da es an dieser Stelle so was von an Platz mangelt, dass es einem chirurgischen Eingriff nahe kommt.
Zum Glück stand mir mein Kuppel und technischer Berater Markus zur Seite.
Für mich: der beste Freund, den man sich wünschen kann. Ein Mann der Tat...
Bevor ein Wort gesprochen, lag das Werkzeug schon parat...
Kurze Zeit später hielten wir den Vergaser hoch und sahen das Malheur.
Aus einer Bohrung im Vergaser, die werkseitig mit einem Stopfen verpresst ist,
hat sich der Stopfen auf nimmer wiedersehen verabschiedet ... warum auch immer???
Schnell war entschieden, eine M8 Schraube als Ersatz einzudrehen...
Aber hier auf dem Rastplatz, ohne Gewindebohrer, eine eher rustikale Lösung.
Deswegen wurde entschieden mit der Touren Limousine in den nächsten Ort zu fahren, um auf einer Werkbank ein Gewinde zu scheiden.
Eine freundliche freie KFZ Werkstatt überließ uns kurz ihre Werkbank. Ein paar Tropfen Loctite sorgten dann für festen und dichten Halt.
und wieder zurück auf dem Rastplatz....
Beim wieder Einbauen des Vergasers, habe ich dann gemerkt,
dass mindestens vier Freunde mit Händen in den Taschen daneben stehen müssen, um es zu schaffen
:-)
Meinen Dank auch an die reisende Dame, die auf einmal hinter uns stand und liebenswürdigerweise ihr magnetisches Armband zu Verfügung stellte, um eine heruntergefallene Unterlegscheibe aus einer Untiefe zu fischen....
Nach einem erfolgreichen Probelauf konnte die Anreise fortgesetzt werden.
Eine schöne Geschichte mit Happy End und wie sich kurze Zeit später rausstellt, eine richtig gute polnische Reparatur. Denn der Motor lief noch nie besser!